Die Stadtberner Stimmberechtigten haben bei der Abstimmung vom 7. März 2021 der Überbauungsordnung Mingerstrasse-Papiermühlestrasse und dem Investitionsbeitrag der Stadt von 15 Millionen Franken an die Gesamtkosten von 95 Millionen Franken zur Realisierung der Neuen Festhalle zugestimmt. Auch der Grosse Rat des Kantons Bern hat einen entsprechenden Kredit gutgeheissen. 

Die Neue Festhalle sorgt im künftigen Betrieb für eine beachtliche Wertschöpfung für Stadt und Kanton und führt zu einer massgeblichen Stärkung des Veranstaltungsortes Bern. Eine Studie der Hochschule Luzern geht bei einer  Realisierung der Neuen Festhalle von einer Wertschöpfung von 77 Mio. Franken aus. 

Der motorisierte Individualverkehr wird auf ein Minimum reduziert. Im – gemeinsam mit dem Baugesuch einzureichenden – Betriebskonzept für Mobilität werden die entsprechend notwendigen Massnahmen aufgezeigt.

Die BERNEXPO GROUPE steht hinter dem Ziel eines maximalen Anteils an motorisiertem Individualverkehr von 30 Prozent gemäss teilrevidiertem Richtplan Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wankdorf.

Entlang der Neuen Festhalle und der Papiermühlestrasse wird in Abstimmung mit dem Kanton ein öffentlicher Boulevard als Langsamverkehrsverbindung erstellt.

Durch den Bau der Neuen Festhalle werden keine zusätzlichen Parkplätze geschaffen.

Die bestehende Einstellhalle wird um rund 360 Parkplätze erweitert, so dass ein Teil der oberirdischen Parkplätze bei der Papiermühlestrasse (P1-P2) zu gegebener Zeit durch die unterirdische Parkplätze ersetzt werden können.

Alle Platanen sowie die Baum-Allee entlang der Papiermühlestrasse bleiben erhalten. 

Im Dialog mit den verschiedenen Ansprechpartnern wurde festgelegt, dass die 44 Bäume auf dem Messegelände, die im Zuge der Realisierung teilweise oder ganz entfernt werden, neu gepflanzt werden. Konkret kommt der unterirdisch erweiterte Teil wegen der Grundwasserverhältnisse und dem Anschlusspunkt an die bestehende Einstellhalle nur gerade 40 cm unter der Oberfläche zu liegen; deshalb können darüber keine Bäume erhalten oder neu gepflanzt werden.

Der Anteil naturnaher Flächen (inkl. Bäume) wird sich mehr als verdoppeln,  indem als weitere Kompensation 15 Prozent der Perimeterfläche gemäss Biodiversität der Stadt Bern naturnah ausgestaltet werden. Heute beträgt der Anteil naturnaher Flächen (inkl. Bäume) nur 6,25 Prozent.

Durch die vorgesehene extensive Dachbegrünung mit ausschliesslich einheimischen Arten und dem weiteren Abrücken von der Papiermühlestrasse zum Schutz der Allee wird eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand erreicht.

Mit der Neuen Festhalle im Minergie-P-Standard positioniert sich Bern punkto Energieeffizienz als Vorzeigestandort innerhalb der Messelandschaft.

Für die Multifunktionshalle und das Foyer gilt aufgrund der nutzungsspezifischen Besonderheiten der gewichtete Energiebedarf für die Kategorie «Versammlungslokale» gemäss Kantonaler Energieverordnung.

Die Neue Festhalle wird ohne Einsatz fossiler Energieträger betrieben. Dies entspricht sowohl der Nachhaltigkeitsstrategie der Messepark Bern AG als auch den Zielen und Vorgaben der kantonalen Energiegesetzgebung und dem Energierichtplan der Stadt Bern.

Unter Mitwirkung der Stadt Bern sowie ewb wird die Detailplanung punkto Nutzung von Geothermie, Solarenergie und/oder Fernwärme konkretisiert. Dafür zugrundeliegende Evaluationen liegen bereits vor.

Der Dialog mit der Anwohnerschaft hat hohe Priorität.

Die Neue Festhalle soll sich organisch ins Quartier einfügen und dazu beitragen, dass sich das Wohnquartier für die Anwohnenden attraktiv, lebendig und dynamisch weiterentwickelt.

Das Projekt Neue Festhalle besticht durch eine hohe städtebaulich-architektonische Qualität. Nebst der neuen Verkehrsführung wurden im Rahmen der Überbauungsordnung weitere Massnahmen skizziert, die dem Schutz des Quartiers vor dem motorisierten Verkehr dienen.

Auch und gerade aus Sicht von Menschen mit Behinderung drängt sich ein Neubau auf, denn die alte Festhalle hat enorme Mängel punkto Zugänglichkeit. Bezüglich Erschliessung, Belag, Rampen, Treppen, Aufzügen, rollstuhlgerechten Parkplätzen, Wegen und Korridore wird sich die Situation für Menschen mit Behinderung mit der Neuen Festhalle umfassend verbessern.